6 | Der Horneburger Busch
Die nächste Tafel auf dem Rundgang widmet sich dem Waldstück, in dem man gerade steht.
Die Tafel beinhält folgenden Text:
[Der Horneburger Busch] … ist ein kleines aber wichtiges Naturschutzgebiet. Er ist aufgrund seiner Eigenart und seines Alters ein seit 2020 ausgewiesenes Naturschutzgebiet.
Lange bevor Horneburg zum Dorf wurde, stand hier schon eine Burg und immer ein Wald. Noch bis Ende des 19. Jahrhunderts war der Wald dreimal so groß. Neben der Versorgung mit Holz zum Bauen, Heizen und Kochen wurde der Wald zur Jagd genutzt und gepflegt; aber auch Schweine wurden zu Mast unter die alten Eichen geschickt.
Da Holz ein begehrter Rohstoff war und bei einer stetig wachsenden Bevölkerung Ackerland immer wichtiger wurde, fielen nach und nach die alten Bäume und aus dem Wald wurde ein „Busch”.
Nach jahrhundertelanger Nutzung wächst hier ein Wald aus einer Vielfalt heimischer Baumarten im unterschiedlichsten Alter. Immer seltener werdende Arten wie Esche und Ulme finden sich hier und da. Besonders die alten Bäume sind dabei nicht nur Schattenspender, sondern Lebens- raum für viele Tiere und Pflanzen. So können auf einem alten Baum mehr als 80 Insektenarten leben. Diese sind wiederum Nahrung für Vögel und Säugetiere. Auf dem Waldboden blüht im Frühjahr eine artenreiche Krautschicht auf.
Einige der über die Jahre etablierten Pfade dieses Naturschutzgebietes sind nun unzugänglich gemacht, um möglichst viele Bäume zu erhalten, ohne dabei Waldbesucher zu gefährden. Hierdurch entsteht eine Ruhezone innerhalb des Waldes, in der sich Wild ungestört zurückziehen und der Wald seiner natürlichen Entwicklung überlassen werden kann. Es wird zukünftig in diesem Bereich zu einem vermehrten Vorkommen von abgestorbenen Bäumen und Totholz kommen, was vielen Tieren und Pflanzen als Lebensgrundlage dient.