8 alt | Recklinghäuser Tor – des Bürger “Portze”

Die achte Tafel des alten Rundgangs ist am nordwestlichen Ende der Alten Freiheit an der Horneburger Straße zu finden. Sie zeigt auf, wo die Zugänglichkeiten nach Recklinghausen zu finden waren.

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Die markierten Tafeln wurden durch neue ersetzt.

Der Text dieser Tafel lautet:

Horneburg verfügte noch im Jahre 1800 über zwei verschließbare Tore. Die Freiheit mit ihren 33 Bürgerstätten bildete einen Schutz für Vor- und Hauptburg. Die beiden Punkte, an denen die West-Ost-Straße den Festungsring aus Wall und Graben durchbrach, mussten also gesichert werden. Dort lag im Westen das Recklinghäuser Tor und im Osten das Lüner oder Dortmunder Tor. Die Straßenverengung der heutigen Ortsdurchfahrt markiert die Lage des Recklinghäuser Tores.

Das Lüner Tor musste der Kurfürst unterhalten, das Recklinghäuser die Freiheit. Da die Bürger arm waren, half der Landesherr, wenn der Neubau von Wehranlagen anstand. So mussten die Horneburger während des spanisch-niederländischen Krieges das Recklinghäuser Tor erneuern, weil diese Bürger-Pforte der Bürgern Portze” verfallen war (1601). Der Kurfürst gestattete ihnen daher, im Markengrund mehrere Jahre lang Holz zu schlagen.

Den Schlüssel des Recklinghäuser Tores verwahrte der Freiheitsvorstand. Als das Vest Recklinghausen nach seiner Verpfändung 1578 wieder unter kölnische Oberhoheit kam, machten die Bürger dem Statthalter Rotger von der Horst in einem Schreiben klar, das sei bereits seit,,undenklichen Jahren” der Fall. Denn bei einem Brand oder einem sonstigen Unglück könne man so die Pforte öffnen und sich samt Vieh sowie anderem Hab und Gut retten.

An das Recklinghäuser Tor erinnert die nahe Straße,,Pootendiek”, also „Pforten-Teich”. Nicht nur einen Tümpel gab es hier. Hier wie am Lüner Tor stand jeweils ein Wachthäuschen, Brücken führten über Wall und Graben. Das Vestische Lagerbuch hält 1660 fest, dass vor der Recklinghäuser Pforte auch eine Windmühle stand, die damals aber schon Geschichte war.

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