9 alt | Das Dortmunder oder Lüner Tor

Der alte Pfad endete nach einem Fussweg durch die ganze Freiheit fast wieder am Ausgangspunkt. Im “Haus Alt-Horneburg” ist auch noch das Glas Wasser oder das kühle Glas Bier sicherlich ein guter Abschluss des Rundgangs.

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Die markierten Tafeln wurden durch neue ersetzt.

An dieser Stelle stand das Dortmunder Tor, durch das den Weg nach Meckinghoven führte. Die Tafel dort hat folgenden Text:

Horneburg verfügte noch im Jahre 1800 über zwei verschließbare Tore. Die Freiheit mit ihren 33 Bürgerstätten bildete einen Schutz für Vor- und Hauptburg. Die beiden Punkte, an denen die West-Ost-Straße den Festungsring aus Wall und Graben durchbrach, mussten also gesichert werden. Dort lag im Westen das Recklinghäuser Tor und im Osten das Lüner oder Dortmunder Tor. Die Straßenverengung der heutigen Ortsdurchfahrt markiert die Lage des Recklinghäuser Tores.

Das Lüner Tor musste der Kurfürst unterhalten, das Recklinghäuser die Freiheit. Da die Bürger arm waren, half der Landesherr, wenn der Neubau von Wehranlagen anstand. So mussten die Horneburger während des spanisch-niederländischen Krieges das Recklinghäuser Tor erneuern, weil diese Bürger-Pforte der Bürgern Portze” verfallen war (1601). Der Kurfürst gestattete ihnen daher, im Markengrund mehrere Jahre lang Holz zu schlagen.

Den Schlüssel des Recklinghäuser Tores verwahrte der Freiheitsvorstand. Als das Vest Recklinghausen nach seiner Verpfändung 1578 wieder unter kölnische Oberhoheit kam, machten die Bürger dem Statthalter Rotger von der Horst in einem Schreiben klar, das sei bereits seit undenklichen Jahren” der Fall. Denn bei einem Brand oder einem sonstigen Unglück könne man so die Pforte öffnen und sich samt Vieh sowie anderem Hab und Gut retten.

An das Recklinghäuser Tor erinnert die nahe Straße Pootendiek”, also „Pforten-Teich”. Nicht nur einen Tümpel gab es hier. Hier wie am Lüner Tor stand jeweils ein Wachthäuschen, Brücken führten über Wall und Graben. Das Vestische Lagerbuch hält 1660 fest, dass vor der Recklinghäuser Pforte auch eine Windmühle stand, die damals aber schon Geschichte war.

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Die markierten Tafeln wurden durch neue ersetzt.