11 | Schloss Horneburg
Die letzte Station führt uns direkt vor das Tor des Schlosses Horneburg. Das Gelände ist heutzutage zwar als Schulgelände nicht mehr öffentlich zugänglich, die Sicht darauf ist aber nicht verboten.
Die Tafel hat folgenden Text zum lesen:
Das hier zu sehende Schloss Horneburg ist lediglich der übrig gebliebene bescheidene Rest der gewaltigen Festungsanlage aus dem Spätmittel- alter. Es handelt sich dabei um den Ostflügel der Vorburg der Horneburg. der im Jahre 1830 auf vorhandenen Bauelementen erneuert wurde.
Um 1380 wurde von dem Adelsgeschlecht der Herren von Oer für die Hauptburg eine befestigte Bürgeransiedlung, die Freiheit oder der Vorhof, angelegt. Die Vorburg bestand aus dem Ostflügel, dem Südflügel und einem Ökonomiegebäude. Letzteres wurden 1830 abgerissen.
Das Vest Recklinghausen und die Horneburg wurden im 15. Jahrhundert durch den Kurfürsten von Köln, Erzbischof Dietrich von Moers, mehrfach an seine Gläubiger verpfändet, letztmalig im Jahre 1446 an Johann von Gemen. Das Vest und damit die Horneburg blieben diesem und seinen Nachfolgern, den Grafen von Schaumburg-Holstein, 130 Jahre lang verpfändet. Im Jahre 1576 konnte der Kölner Erzbischof Salentin von Isenburg das Vest und die Horneburg aus der Verpfändung lösen. Die Burg befand sich allerdings in einem erbärmlichen Zustand und wurde bis 1583 gründlich renoviert und zur Nebenresidenz der Kölner Erzbischöfe ausgebaut.
Im Dreißigjährigen Krieg wurde im Jahre 1646 die gesamte Burganlage bei einem Angriff des französischen Marschalls Turenne weitgehend zerstört; die Hauptburg wurde nicht wieder aufgebaut, während die Vorburg restauriert wurde.
Die Horneburg befand sich bis 1803 im Besitz der Kölner Erzbischöfe, Im Reichsdeputationshauptschluss wurde das Vest Recklinghausen säkularisiert und dem Herzog von Arenberg übertragen. 1811 wurde das Vest in das Großherzogtum Berg eingegliedert, wenige Jahre später je- doch im Rahmen der Neuordnung des Wiener Kongresses (1814/15) nach den Napoleonischen Kriegen schließlich dem preußischen Staat zuge- schlagen. Die Horneburg blieb allerdings im Eigentum der Herzöge von Arenberg.